--> Nahost <--

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Beitragvon reboot » Donnerstag 13. Juli 2006, 22:53

halloleute, vermute jeder hat Berge an Infos.
Vielleicht ist es sinnvoll hier die wichtigsten Zusammenhänge (gerade auch bzgl. Börse) zu versammeln.

Dinge die jemand für wichtig findet, widersprüchliche Gedanken, so dass jeder noch weiteres Material zur Einschätzung hat, eben Material das andere für Bedeutungsvoll halten.


13.07.2006 - 22:34 Uhr
FTD: Nahost - Es brennt


Quelle: http://www.finanztreff.de/ftreff/news.h ... t=&u=0&k=0

Die Operation "Angemessener Preis" ist angelaufen - und aus Libanon kommt heftige Gegenwehr: Am Donnerstagabend sind mitten in der israelischen Hafenstadt Haifa zwei Katjuscha-Raketen eingeschlagen


Die israelische Offensive ist die verständliche Reaktion auf die Provokationen durch die libanesische Hisbollah-Miliz in den letzten Tagen. Die Terrorgruppe hatte den Norden Israels beschossen, dabei mehrere Menschen getötet und hält noch immer zwei israelische Soldaten gefangen.

Es trifft nicht die Falschen, wenn Israel gegen die libanesische Armee und die politische Führung vorgeht. Die Regierung in Beirut hat es nicht nur versäumt, die international geforderte Entwaffnung der Hisbollah durchzusetzen. Sie besteht auch zum Teil aus Hisbollah-Leuten - so, wie die Miliz selbst einen Teil der libanesischen Armee stellt.

Dennoch: Ist der Preis "angemessen", den Israel nun von Libanon für die Provokationen und Angriffe an seiner Nordgrenze verlangt? Zweifel sind erlaubt. Zum einen, weil die israelische Offensive auch viele zivile Opfer fordern könnte
- schon droht Jerusalem mit der Bombardierung eines Beiruter Stadtviertels, das als Hisbollah-Hochburg gilt. Zum anderen erhöht Israel auch die Gefährdung seiner eigenen Bürger, wie der Raketeneinschlag in Haifa zeigt. Und: Die harte Antwort Israels kann dazu führen, dass die Lage vollends außer Kontrolle gerät, dass aus dem Konflikt mit Libanon ein Flächenbrand wird. Von der Transportblockade gegen das Land ist Syrien ebenfalls betroffen, und auch gemäßigtere Regime in der islamischen Welt werten Israels Offensive sicher nicht als angemessen.

In gewisser Weise ist die israelische Regierung um Ehud Olmert der Hisbollah in die Falle gegangen. Nach dem Ende der Besatzung in Südlibanon drohte die Terrorgruppe ihre Existenzberechtigung zu verlieren. Nun, da der Konflikt mit Israel wieder angefacht wurde, ist diese Gefahr aus Sicht der Miliz gebannt.

Allerdings ist die israelische Regierung sehenden Auges in die Falle gegangen. Sie hatte keine Wahl. Israel kann es sich nicht erlauben, den überlebenswichtigen Nimbus der Unbesiegbarkeit und damit seine Abschreckungsfähigkeit zu verlieren. Das Ergebnis dieser Zwangslage ist, dass Israel von zwei Seiten - vom Gazastreifen und von Libanon aus - attackiert wird. Und dass es keine Aussicht auf Frieden gibt in Nahost. Noch nicht einmal den einseitigen Rückzug aus dem Westjordanland, den Olmert angestrebt hatte, werden Israels Feinde zulassen.


und hier die gedanken von jochen steffens dazu von ca 18 uhr



Nach düster folgt dunkel
von Jochen Steffens

Und es wird wirklich dunkel. Nun eskaliert im Nahen Osten der Konflikt. Erste Stimmen sprechen von der Gefahr eines Flächenbrandes. Sah es noch vor einiger Zeit so aus, als würde es zu einer Beruhigung in der Region kommen, kann man im Moment davon sicherlich nicht mehr sprechen. Aber vielleicht vergisst man auch einfach immer wieder, dass diese Konflikte schon sehr, sehr alt sind und seit Jahrzehnten immer wieder ausbrechen. Es geht hier natürlich nicht darum, diesen Konflikt an sich zu bewerten. Das sollen andere tun, die sich mit der Situation, den wahren Hintergründen und der historischen Entwicklung wesentlich besser auskennen, als ich. In diesem Newsletter geht es um die Auswirkungen auf die Börsen.

Und die sind über den Ölpreis durchaus gegeben. Die Eskalation im Nahen Osten aber auch die Ablehnung jedweder Kompromissangebote des Iran im Zusammenhang mit dem Atomkonflikt sind für die Ölbullen ein gefundenes Fressen. Der Ölpreis steigt und steigt.

Resignation macht sich breit
Für den Markt bedeutet die, dass die Aktien-Bullen langsam aber deutlich resignieren. Was soll die Märkte noch stützen? Man kann sich, wie gestern schon beschrieben, kaum noch Gründe vorstellen, warum der Markt steigen sollte – schließlich sind wir auch schon in den sehr schwachen Sommermonaten und dann enttäuschen auch noch einige US-Unternehmen. Genau so reagieren die Märkte: Sie fallen, besonders der Nasdaq100, deutlich und ohne jeden Ansatz einer Erholung. Gibt es ein besseres Zeichen der Resignation?

Doch es kommt noch schlimmer, auch die Charttechniker müssen nun erste Tiefschläge einstecken. Gestern hatte der Nasdaq100 den Aufwärtstrend erreicht, heute hat er diesen mit nach unten gebrochen. Nach düster folgt dunkel:

hier ist die unten angehängte grafik bzgl. Nasdaq

Noch ist das kein nachhaltiger Bruch. Noch sieht es beim Dow, S&P500 und natürlich im Dax bullisher aus. Aber es ist ein erstes deutliches Warnzeichen.

Gereizte Stimmung
So verwundert es nicht, dass meine Kollegen entsprechend deutlich missmutig bis gereizt sind. Es mehren sich die Stimmen, die bekunden, Börse mache keinen Spaß mehr. Kein Wunder nach den guten Monaten vor diesem Einbruch. Zudem zeigen die Stimmungsindikatoren, dass extrem viele Menschen sehr skeptisch für die Sommermonate sind.

Aus antizyklischer Sicht sind das, wie gestern schon beschrieben, alles deutliche Zeichen, dass wir „bald“ einen Boden sehen. Nur was heißt „bald“ und wann ist dieses „bald“?

Der Sell-Off
Am liebsten wäre mir ein Sell-Off. So ein richtig heftiger Verkaufstag – der Dax über über vier Prozent runter, Nasdaq100 vielleicht sogar fünf Prozent und das bei extremen Volumen - und dazu „Weltuntergangsstimmung“ überall wo man hinsieht. Das wäre ein eindeutiges Einstiegs-/Umkehrsignal. Aber leider wird es uns der Markt mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht so einfach machen. Wenn es jedoch zu einem solchen Sell-Off kommen sollten, dann wissen Sie, was Sie zu tun haben.

Die anderen bearishen Szenarien
Es gibt natürlich auch noch andere Szenarien: Sollte sich wirklich abzeichnen, dass es zu einem Flächenbrand im Nahen Osten kommt, dann muss man mit noch weiter fallenden Kursen rechnen. Nur neigen Kurse dazu, im Vorfeld solcher geopolitischen Spannungen zu fallen und dann beim Eintritt des befürchteten Ereignis einen Boden auszubilden. Erinnern Sie sich an den Irak-Krieg.

Eine andere Möglichkeit ist ein immer weiter steigender Ölpreis. Auch dieser hat, wie hier schon oft genug dargestellt, das Potenzial den Markt abzuwürgen.

Fazit:
Trotz dieser bearishen Szenarien, die durchaus ihre Berechtigung haben, die lukrativste Börsenweisheit ist immer noch: Kaufe die Angst und verkaufe die Euphorie. Schließlich folgt nach dunkel irgendwann auch wieder hell.

Nur, selbst mit dieser Weisheit im Hinterkopf muss man noch das richtige Timing finden, dazu morgen mehr.
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Re: --> Nahost <--

Beitragvon tschwarz » Freitag 14. Juli 2006, 13:56

ahhhh DANKE! :clap:
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Re: --> Nahost <--

Beitragvon reboot » Dienstag 18. Juli 2006, 11:50

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Re: --> Nahost <--

Beitragvon reboot » Mittwoch 19. Juli 2006, 02:05

18.07.2006 - 22:09 Uhr

FTD: Nahostkrieg Teil der Strategie Irans

Präsident Mahmud Ahmadinedschad, der früher mit einer Auslöschung Israels gedroht hat, leugnete am Dienstag erneut den Holocaust. Die USA erkennen im derzeitigen Krieg indes die Chance, die Hisbollah und damit Irans Einfluss in der Region empfindlich zu schwächen.

Iran gilt als entscheidende Kraft hinter der schiitischen Hisbollah. "Nach meinem Urteil hat Iran die Waffen geliefert und Syrien das Geld", sagte der britische Premier Tony Blair am Dienstag der Financial Times. Er halte es auch für ausgeschlossen, dass die Hisbollah eine militärische Auseinandersetzung des jetzigen Ausmaßes ohne Zustimmung aus Teheran riskiere.

Weitreichender Einfluss

Iran schürt den Nahostkonflikt auch, um den weitreichenden Einfluss Teherans in der Region zu demonstrieren. Das könnte als Warnung vor einer diplomatischen Isolierung des Landes wegen seines umstrittenen Atomprogramms gemeint sein. Die Vetomächte im Uno-Sicherheitsrat wollen in diesen Tagen eine Resolution verabschieden, mit der Teheran dazu verpflichtet wird, die Anreicherung von Uran einzustellen.

Kein anderer Staat in der Region stellt sich zudem so eindeutig gegen Israel wie Iran. Mit dieser harten Linie soll die Zustimmung der mehrheitlich antisemitischen Bevölkerung in den arabischen Staaten gewonnen und die eigene Stellung gefestigt werden.

"Wir wollen keinen voreiligen Frieden"

Gerade aus diesem Grund wollen Israel und die USA der Hisbollah und damit indirekt Iran eine deutliche Niederlage zufügen. Einem Waffenstillstandsplan von Uno-Generalsekretär Kofi Annan stehen sie darum vorerst ablehnend gegenüber. Das sagte US-Präsident George W. Bush auf dem G8-Gipfel in versehentlich angeschaltete Mikrofone. Vor einem Waffenstillstand soll die Hisbollah militärisch ausgeschaltet werden. Ein Regierungsvertreter in Washington sagte: "Wir wollen keinen voreiligen Frieden." Eine Eskalation des gegenwärtigen Krieges ist darum - mit entgegengesetzten Erwartungen - im Sinne Irans und der USA.

Offenbar versuchen die USA, die Krise zunächst langfristig mit Hilfe von Syrien zu lösen. Außenministerin Condoleezza Rice plant einen Besuch in die Region und in Damaskus. Der Abstecher nach Syrien wäre ein deutliches Signal, denn die diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Staaten sind seit der Ermordung des libanesischen Ex-Präsidenten Rafik al-Hariri im vergangenen Jahr eingefroren. Für den wegen der Verwicklung in diesen Mord unter Druck stehenden Assad wäre der Rice-Besuch eine willkommene Geste. Auch Bush appellierte am Dienstag an den syrischen Präsidenten, sich stärker für eine Deeskalation in Nahost einzusetzen.

Damit könnten auch Syrien und Iran gespalten werden. Der Teheraner Parlamentspräsident, Haddad-Adel, rüstete am Dienstag rhetorisch nach: "Der Krieg gegen Israel hat gerade erst begonnen. Heute ist der Tag des Widerstands, heute ist der Tag der Befreiung Palästinas, und es wird keinen sicheren Platz in den besetzten Gebieten vor den Angriffen der Hisbollah geben." Die iranische Hisbollah, der Verbindungen zu der gleichnamigen Organisation im Libanon nachgesagt werden, kündigte an, man sei zu Angriffen auf israelische und amerikanische Ziele in der ganzen Welt bereit. "Wir warten nur auf das grüne Licht des Revolutionsführers", sagte ein Sprecher.



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Re: --> Nahost <--

Beitragvon reboot » Mittwoch 19. Juli 2006, 16:47

Zürich, 19. Jul (Reuters) - Am deutsch-schweizerischen Terminmark Eurex sind die impliziten Volatilitäten am Mittwoch deutlich abgebaut worden.
"Fed-Chef Bernanke hat die Zins-Ängste gedämpft und damit zu einer besseren Stimmung am Markt beigetragen",
sagte ein Händler.
Der Dax-Volatilitätsindex sank um 2,39 Prozentpunkte auf 19,68 Prozent, während der SMI-Volatilitätsindex um 0,73 Prozentpunkte auf 17,89 Prozent nachgab. Die impliziten Volatilitäten gelten als Gradmesser für die Verunsicherung der Anleger.

Es sei aber noch nicht klar, ob die Korrektur der vergangenen Tage abgeschlossen sei. "Solange sich die Situation im Libanon nicht verbessert, wird kaum jemand in grossem Stil in den Markt gehen", sagte ein Händler. Der im Zuge der Ferienabwesenheit vieler Anleger dünne Markt sorge for zusätzliche Unberechenbarkeit.

Das Eurex-Gesamtvolumen belief sich um 16 Uhr auf 4,3 Millionen Kontrakte. Bei einem Call-Put-Verhältnis von 0,9 zu eins gingen rund 900.000 Aktienoptionen um. Händler führten den Put-Überhang eher auf Schreiber-Aktivitäten zurück.

Hohe Volumen sahen Allianz mit 88.000 Calls und 109.000 Puts sowie Nokia mit 73.000 Calls und 76.000 Puts. In Puma gingen bei einem ausgeglichenen Call-Put-Verhältnis rund 90.000 Kontrakte um.
Der Schweizer Warrants-Handel wurde weiterhin von Index-Scheinen bestimmt. Dazu gehörten die Dax-Calls DAXRC und die Dax-Puts SDAXT sowie die SMI-Puts SSMIP. Der Derivate-Gesamtumsatz belief sich auf 122 Millionen sfr und verteilte sich auf 7424 Scheine
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